Digital Commerce

Die Definition von Digital Commerce

Der Begriff Digital Commerce ist ein Synonym zum Begriff Electronic Commerce (E-Commerce). Demnach handelt es sich beim Digital Commerce um eine “elektronische Geschäftsabwicklung”. E-Commerce oder Digital Commerce ist der Teilbereich des Electronic Business (E-Business), der “den Kauf und Verkauf von Waren und Leistungen über elektronische Verbindungen umfasst”.

Kennzeichen ist, dass im Digital Commerce die geschäftlichen Transaktionen (z.B. Verkauf oder Kauf von Waren und Dienstleistungen) sowie weitere Geschäftsprozesse (z.B. Werbung, „After-Sales-Services“, Onlinebanking) elektronisch abgewickelt werden. Somit verkehren die Beteiligten auf elektronischem Wege (z.B. über das Internet oder Mobilfunk-Netzwerke) miteinander und nicht durch physischen Austausch in direktem physischen Kontakt. (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, E-Commerce)

Die Auslieferung der im Digital Commerce elektronisch gekauften Waren und Leistungen kann sehr wohl physisch erfolgen: Die im Internet erworbenen Sportschuhe werden durch einen Paketdienstleister versendet, ein online bestelltes Sofa wird durch einen Auslieferservice in das Wohnzimmer geliefert, eine auf einem Internet-Portal gebuchte Reinigungskraft säubert zum vereinbarten Termin das Büro.

Die Bedeutung des Digital Commerce für den Handel

Heute verschwinden die Grenzen zwischen online und offline Kanälen. Konsumenten denken nicht in Kanälen: Ein Kunde, der sich ein neues Sofa kaufen möchte, startet seine Recherche häufig zunächst online, informiert sich im Internet über angebotene Modelle, Ausführungen und Stoffe. Vielleicht geht er danach in den Showroom um dort Probe zu sitzen, vielleicht bestellt er erstmal im Internet Materialmuster und einen Katalog. Und die Bestellung erfolgt dann telefonisch, oder beim Mitarbeiter im Showroom oder am Sonntag online über die Webseite. Ganz gleich, welche Touchpoints der Kunde im Laufe des Einkaufsprozesses in welcher Reihenfolge nutzt: Er erwartet ein unterbrechungsfreies Einkaufserlebnis über alle Touchpoints. Hier müssen Händler aktiv werden und dem Kunden das gewünschte Einkaufserlebnis reibungslos auf der gesamten Kundenreise (“Customer Journey”) zur Verfügung zu stellen.

Digital Commerce bedeutet damit auch Digitalisierung des Handels in allen Dimensionen. Ziel muss sein, die Potenziale der Veränderungsdynamik im Handel herauszuarbeiten und den Nutzen und die Bedeutung der Wertschöpfungskette des Digital Commerce adäquat abzubilden. (Quelle: BVDW, Digital Commerce)

Mindermeinung: Digital Commerce im engeren Sinn

Im engeren Sinn wird Digital Commerce (auch D-Commerce) teilweise als eine Unterart des E-Commerce bezeichnet, bei der Produkte und Services online angeboten, verkauft und auch online ausgeliefert werden. Beim Digital Commerce im engeren Sinn geht es also um den Handel und Austausch von elektronischen Gütern.

Dadurch wird D-Commerce im engeren Sinn (nur) von Unternehmen betrieben, die Nachrichten, Dokumente, Abonnements, Software oder jede andere Form von elektronischem Inhalt anbieten und verkaufen. Zusätzlich werden auch alle begleitenden Prozesse wie Abrechnung, Zahlung oder Rückerstattung online abgewickelt. Diese Prozesse werden sowohl für Kunden, als auch für die sog. Publisher, also die “Lieferanten” der elektronischen Güter abgewickelt, die selbst Inhalte erstellen, welche über Plattformen angeboten und veröffentlicht werden. (Quelle: techopedia: Digital Commerce)

Der Autor dieses Artikels ist selbst Professor für Wirtschaftsinformatik und Digital Commerce und betrachtet Digital Commerce ganzheitlich und umfassend als Synonym zum Electronic Commerce.